Gustav Schünemann

Gustav Schünemann

20.11.2011
Erstellt von Nordwest Zeitung
Angelegt am 18.11.2011
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NWZGlückwünsche

Übergeben am 18.11.2011 um 15:35 Uhr

Am Fehnkanal hat der Doktor seine Heimat gefunden

18.11.2011 um 11:48 Uhr von Nordwest

80. Geburtstag Gustav Schünemann kam 1959 nach Elisabethfehn – Als Pilzexperte landesweit gefragt

Von Heinz-Josef Laing Elisabethfehn. Dass er im Mittelpunkt des Interesses steht, ist für Dr. Gustav Schünemann nichts Ungewöhnliches. Am morgigen Sonntag entzieht sich der umtriebige Apotheker aus Elisabethfehn allerdings einem möglichen öffentlichen Rummel um seine Person. Der am 20. November 1931 in Bredenbeck bei Hannover geborene Gründer des Moor- und Fehnmuseums Elisabethfehn wird an diesem Sonntag 80 Jahre alt. Den Tag verbringt Dr. Schünemann in einem kleinen privaten Kreis.

Man schrieb das Jahr 1959, als sich Gustav Schünemann, damals noch ohne Doktortitel, in Elisabethfehn niederließ. Zuvor hatte er eine Bäckerausbildung und anschließend ein Studium der Chemie und Pharmazie in Jena und Braunschweig absolviert. Nach dem Ende des Studiums stand für den jungen Mann fest, dass er sich irgendwo im Lande als Apotheker etablieren wird. Fündig wurde er schließlich in Elisabethfehn. Dort war er zunächst als Angestellter in der Apotheke tätig, bevor er ein Jahr danach das Geschäft zunächst pachtete und später kaufte.

1960 heiratete er in Dassel am Solling bei Göttingen seine aus einer dortigen Apothekerfamilie stammende Ehefrau Christa. Drei Kinder – zwei Jungen und ein Mädchen – und inzwischen fünf Enkelkinder werden am Sonntag zum runden Geburtstag von Dr. Gustav Schünemann gratulieren.

In Elisabethfehn hat der Apotheker seine Heimat gefunden. Das Leben an dem alten Torfkanal, die Besiedlung der urwüchsigen Region, der großflächige und industriell organisierte Abbau von Torf und die Kultivierung und Urbarmachung der Hochmoore haben den Wissenschaftlicher Schünemann schon sehr früh interessiert und zugleich fasziniert. Dort am Kanal hat er sich ehrenamtlich engagiert und bereits im Jahre 1969 gemeinsam mit anderen Menschen aus dem Dorf den Orts- und Verschönerungsverein (OVE) gegründet.

Damit war die Keimzelle geschaffen, aus der später das inzwischen seit 25 Jahren bestehende einzigartige Moor- und Fehnmuseum entstand. Motor und Antriebsfeder war stets Gustav Schünemann, der neben seiner beruflichen Tätigkeit als Apotheker immer noch die Zeit fand, sich für das Wohlergehen seines Dorfes einzusetzen. Und auch die Zeit aufwandte, sich an der Universität in Oldenburg einzuschreiben und dort im Jahre 1988 zu promovieren. Seitdem trägt Gustav Schünemann den Doktortitel. Der Dr. rer. nat. hat auf dem Spezialgebiet der Mykologie (Lehre von den Pilzen) promoviert. Noch heute ist er landesweit als Pilzberater aktiv und wird gerne um Rat gefragt.

Schünemann hat Anfang der 1990er-Jahre die Gründung der „Deutschen Fehnroute“ initiiert. Als langjähriger Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins in Barßel hat Dr. Gustav Schünemann außerdem maßgeblichen Anteil am touristischen Aufschwung der Region im Nordkreis Cloppenburg.

Bei all diesem Engagement ist es kein Wunder, dass der Elisabethfehner Schünemann seit Jahrzehnten im Fokus öffentlichen Interesses stand und steht – nur eben nicht an diesem Sonntag. Denn der Tag gehört der Familie und seinen engsten Wegbegleitern und Freunden.