Inge Ostermann

Inge Ostermann feiert ihren 90. Geburtstag

Vor 90 Jahren erblickte Inge Ostermann als jüngste von drei Schwestern in Brake das Licht der Welt. Bis heute ist sie der Stadtmitte treu geblieben. „Gleich neben der katholischen Kirche in der Breiten Straße betrieb mein Vater damals ein Herrenfriseurgeschäft. Wir hatten eine wirklich schöne Kindheit“, erzählt die Jubilarin und erinnert sich daran, wie sie einst mit den Nachbarskindern auf der von Pferdekutschen befahrenen Hauptstraße spielte.

Gerne wäre sie Damenfriseurin geworden, aber das war im „Herrensalon Fleddermann“ nicht möglich. Und so ging Inge Ostermann nach der Schulzeit bei der Firma Lübber in die Lehre – im Büro.

Die Breite Straße spielte weiter eine Rolle im Leben von Inge Ostermann, denn nach dem Krieg arbeitete sie genau neben der NWZ?-Geschäftsstelle bei der damaligen Firma Friedrich Wilhelm Müller.

Ihr Mann Willi, den sie 1941 kennenlernte und zwei Jahre später heiratete, kam aus Thüringen. Er war damals bei der Marine in Brake stationiert. Nach der Geburt von Sohn Wolfgang 1953 verließ das Paar für rund ein halbes Jahrhundert die Breite Straße, denn das Kind sollte einen Garten zum Spielen haben. Die junge Familie zog 1954 in ein neu gebautes Haus an der Mitteldeichstraße.

Zu den Hobbys zählten die Schäferhunde Asta und Alf, die das Paar hielt und mit denen es regelmäßig zum Hundeverein ging. Außerdem reisten die Eheleute viel – zu den Verwandten in Thüringen und mit dem Heimatbund durch ganz Europa.

Seit einiger Zeit wohnt die Seniorin nun wieder in der Breiten Straße. Unüberwindlich waren die Stufen des Eigenheims für die hüftkranke Frau, so dass sie noch gemeinsam mit ihrem im vergangenen Jahr verstorbenen Mann in das dortige Seniorenheim zog.

Sohn Wolfgang kommt sie nun mindestens jeden zweiten Tag besuchen. Aber auch die erwachsene, in Bremen lebende Enkeltochter schaut regelmäßig vorbei. Die Nichten und Neffen im weit entfernten Thüringen halten ebenfalls treu die Verbindung nach Brake.