Lena Hellhoff-Krahnstöver

Lena Hellhoff-Krahnstöver

07.03.2019
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Angelegt am 02.04.2019
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Die goldfarbene Staatskarosse vermisst sie sehr

02.04.2019 um 15:50 Uhr von NWZ

 

Jever - Gut gelaunt, charmant und hellwach: Lena Hellhoff-Krahnstöver hat zu ihrem 95. Geburtstag am Mittwoch die Glückwünsche von Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers gern angenommen.

 
„Ich bin die letzte meiner Generation“, sagt sie: Ihr Bruder und viele Weggefährten sind bereits gestorben. Geburtstagsgäste empfing sie dennoch eine Menge: Als Künstlerin und Mitglied im Künstlerforum, als CDU-Mitglied und Ehrenvorsitzende der Frauen-Union pflegt sie rege Kontakte.


Seit 1989 lebt Lena Hellhoff-Krahnstöver in Jever: Im Alter von 65 Jahren verkauft sie ihr Haus in Bad Gandersheim und zieht nach Jever um – weil hier ihre Großeltern väterlicherseits gelebt hatten. Sie wohnten an der Blauen Straße. „23 Quadratmeter gehören mir dort noch“, sagt sie und lächelt verschmitzt: Ein geerbter Schuppen – „den hat mein Vater damals vergessen mitzuverkaufen“, sagt sie.


Es ist nicht der erste Neuanfang für sie. 1924 im Bitterfelder Ortsteil Wolfen (Sachsen-Anhalt) geboren, bestand sie 1942 in den Wirren des Krieges ihr Abitur. Zunächst macht sie danach ein Haushaltsjahr bei einer Familie in Oldenburg. Dann muss sie einen „Kriegsberuf“ lernen – in Dessau wird sie als technische Zeichnerin im Flugzeugwerk eingesetzt.


Nach dem Krieg, am 12. Juni 1945, fährt sie gemeinsam mit einem jungen Soldaten von Dessau mit dem Rad nach Oldenburg. Hier kommt sie bei Verwandten unter.


Später beginnt sie ein Kunststudium in Leipzig und Bremen, das Malen wird ihre Leidenschaft – noch bis vor wenigen Jahren stellte sie ihre Bilder aus. In Bremen lernt sie ihren späteren Mann kennen, er ist 60, sie 36 Jahre alt. „Am 18. November 1960“, erinnert sie sich noch genau. Zwei Töchter hatte das Paar.


Frauenarzt Eberhard Hellhoff stirbt 1976.
Als Lena Hellhoff-Krahnstöver mit 65 Jahren in den Ruhestand geht, zieht sie nach Jever. Von dem Geld für ihr Haus kauft sie einen goldfarbenen Mercedes – „eine richtige Staatskarosse“, sagt sie. Die „Staatskarosse“ musste sie aus Altersgründen aufgeben – sie vermisst ihn immer noch.