Irma Fellner

Irma Fellner

01.04.2019
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Angelegt am 02.04.2019
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Mit Optimismus gegen die Widrigkeiten des Lebens

02.04.2019 um 15:36 Uhr von NWZ

 

Nadorst - Nach Regen kommt Sonnenschein: Das sei immer das Lebensmotto von „Irmchen“ gewesen, sagt ihre Enkeltochter Andrea von Gfug. Irma Fellner sitzt putzmunter an dem mit Blumen, Grußkarten, Pralinen und alkoholfreiem Sekt gedeckten Tisch im Evangelischen Altenzentrum Bischof Stählin an der Tübinger Straße. Umgeben von Familienmitgliedern aus drei Generationen – Tochter, Enkel, Urenkel – strahlt sie an ihrem Ehrentag in die Runde.


Irma Fellner, geboren am 1. April 1919 im pommerschen Arnswalde, fühlt sich nicht wie hundert, eher wie Mitte 80. Nur das Tanzen, das geht heute nicht mehr so gut. Wobei: „Wenn mich einer kräftig packt, dann geht das wohl!“, sagt die rüstige Hundertjährige. Nach der Flucht aus Pommern war Irma Fellner in Friesland gelandet, lebte später in Jever. Ins Altenheim nach Oldenburg kam sie vor 15 Jahren, wohnte zunächst in ihrer eigenen Wohnung. Erst vor anderthalb Jahren zog sie dann auf die Pflegestation.


Fragt man „Irmchen“, wie sie von ihrer Familie genannt wird, was das Schönste in ihrem Leben war, sagt sie: „Och, es ist doch immer schön.“ Ihren unerschütterlichen Optimismus hat sie trotz schwerer Schicksalsschläge nie verloren, wie Tochter Heide erzählt: der erste Mann im Krieg gefallen, die Flucht mit ihren Adoptiveltern und dem wenige Monate alten Baby, vor rund 15 Jahren dann der Tod des Sohnes.


Das Wichtigste sei, sagt Irma Fellner, dass die Familie zusammenbleibe, so lange es geht: „Was die Nachbarn machen, geht uns nichts an. Hauptsache, es stimmt in den eigenen vier Wänden.“ Wie sie so alt wurde? „Das weiß ich auch nicht. Ich hätte das nicht gedacht.“


Und welchen Rat gibt sie ihren Enkeln und Urenkeln mit? „ Na, die sollen so leben wie ich.“ Und das heißt: mit einer guten Portion Optimismus, Neugierde – und sich „nicht immer altersgerecht benehmen“.