Ingrid Sander

Ingrid Sander

28.03.2019
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Angelegt am 29.03.2019
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Rentnerin glücklich über hilfsbereite Nachbarn

29.03.2019 um 11:02 Uhr von NWZ

 

Bollingen - Es ist der täglich immer wiederkehrende Ablauf am Morgen: Pünktlich um 8 Uhr macht sich Ingrid Sander aus Bollingen ihren Kaffee zum Tag in den Start, holt sich die Zeitung aus dem Briefkasten und verschwindet kurz darauf mit beidem wieder in ihrem Bett, um Kreuzworträtsel zu lösen. „Ohne die kann ich einfach nicht in den Tag starten“, sagt Ingrid Sander. An diesem Donnerstag feiert Ingrid Sander ihren 85. Geburtstag – an ihren täglichen Ritualen wird sie aber auch an diesem Ehrentag festhalten. „Ich brauche das einfach, um mit dem Gehirn auf Touren zu kommen.“


 Am 28. März 1934 wurde sie in Ennepetal (Nordrhein-Westfalen) geboren und machte hier ihren Schulabschluss. In Bochum bestand sie kurz darauf die Prüfung zu ihrem Staatsexamen als Masseurin und medizinische Bademeisterin. Mit 28 Jahren brachte sie dann ihren Sohn zur Welt.

Im Jahr 1984 erfüllten sich Ingrid und ihr Mann Horst Sander dann den Traum von einem eigenen Haus im Saterland. „Mein Mann hatte Probleme mit seinen Hüften, deshalb wollten wir gerne ins Flachland ziehen“, erinnert sich Ingrid Sander. „Eine ehemalige Kollegin von mir lebte damals in Harkebrügge. Sie hat uns dann bei der Suche nach einem geeigneten Haus geholfen.“ Nach dem Umzug dauerte es nicht lange, da begann Ingrid Sander in Barßel zu arbeiten.

„Mein Mann war frühpensionierter Opernsänger. Ich wollte aber noch unbedingt etwas machen“, erzählt sie. Auch von zwei Knieoperationen in den vergangenen vier Jahren ließ sie sich in ihrem Tatendrang nicht stoppen. Nach den Operationen war sie kurzzeitig im Altenheim St. Michael untergebracht. „Hier habe ich dann mit den anderen Bewohnern Atemgymnastik gemacht.“


Ein besonders gutes Verhältnis pflegt die 85-Jährige zu ihrer Enkeltochter Laura. „Wir telefonieren viel und sie kommt mich immer wieder besuchen.“ Derzeit noch mit dem Zug – bald könne die 17-Jährige aber mit dem Auto aus Nordrhein-Westfalen ins Saterland fahren. „Zu meinem Geburtstag wird sie gemeinsam mit ihren Eltern herkommen.“


Obwohl ihr Mann vor zwölf Jahren gestorben ist und ihre Familie so weit entfernt wohnt – in Bollingen fühlt sich Ingrid Sander pudelwohl.

„Die Nachbarn sind wirklich toll“, sagt sie. Egal ob es um den Einkauf geht, Arbeiten im Garten verrichtet werden müssen oder der platte Reifen am Auto gewechselt werden muss. „Sie haben uns alle von Beginn an gut aufgenommen und sind heute immer da, wenn ich einmal Hilfe brauche“, ist die 85-jährige froh. „Ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut, hierhergezogen zu sein.“