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Wangerlands Feuerwehren zusammengeführt
29.06.2014 um 21:28 Uhr von Nordwest
Erster Gemeindebrandmeister der Großgemeinde Hinrich Alken feiert 90. Geburtstag
Er hat viel erlebt in seinem Leben und ist ein hoch dekorierter Feuerwehrmann: An diesem Montag, 30. Juni, feiert Wangerlands erster Gemeindebrandmeister Hinrich Alken seinen 90. Geburtstag.
Er war seit 1968 Gemeindebrandmeister in Tettens und wurde bei der Gebietsreform, bei der 1971 die Gemeinde Wangerland entstand, Gemeindebrandmeister der neuen Großgemeinde. 1986 wurde er mit Erreichen der Altersgrenze verabschiedet.
„Das war damals nicht einfach“, erinnert er sich: Er habe bei der Zusammenlegung der Gemeindewehren zur Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wangerland viel einstecken müssen. „Schlimm war, dass die bisherigen Gemeindebrandmeister damals zurückgestuft wurden“, sagt er. Heute seien die Feuerwehren sehr gut zusammengewachsen.
Geboren wurde Hinrich Alken 1924 in Sophiensiel, ging zunächst in Javenloch zur Schule, als seine Eltern nach Neugarmssiel umzogen, beendete er die Schule dort. Direkt nach der Lehre zum Schmied und Schlosser in Sande und Jever wurde der junge Mann zum Arbeitsdienst eingezogen, ein Jahr später musste er Soldat werden. „Man hat uns unsere Jugend gestohlen“, sagt er.
Als Pionier ging er nach Russland – und hatte Glück: 1943 wurde er verletzt, ein Unterarm-Durchschuss. „Der Krieg war für mich zu Ende“, sagt Alken. Die Zeit als Soldat allerdings noch nicht: Bis Kriegsende war er als Unteroffizier Ausbilder im Wehrertüchtigungslager.
Direkt nach dem Krieg schlug Hinrich Alken sich so durch, nahm jede Arbeit an, die er bekommen konnte: Als Hilfsarbeiter im Moor und im Forst. 1946 bekam er eine Stelle als Briefträger bei der Post, dort blieb er 41 Jahre bis zum Ruhestand. 1947 heiratete er seine Frau Anni, mit der er drei Kinder hat. Vier Enkel und zwei Urenkel gehören ebenfalls zur Familie.
Alken war in zahlreichen Vereinen aktiv: Im Bürgerverein, beim Boßelverein und natürlich bei der Freiwilligen Feuerwehr.
1953 baute die junge Familie das Haus in Neugarmssiel, wo Hinrich Alken bis heute lebt. Der große Gemüsegarten, den die ganze Familie gemeinsam bestellte und das Gemüse als Zubrot verkaufte, ist heute eine Rasenfläche. Doch ansonsten kümmert sich der 90-Jährige mit Hilfe seiner Kinder seit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren noch selbst um den Haushalt. Er erinnert sich gerne an die Urlaube mit seiner Frau im Wohnwagen in ganz Deutschland, aber auch in der Schweiz, in Griechenland, Italien und Spanien. Auch Russland hat er besucht.
