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NWZGlückwünsche
Einzelkämpfer für Geschichte der Heimat
10.02.2014 um 16:26 Uhr von NordwestHans Ney aus Hooksiel feiert an diesem Montag seinen 90. Geburtstag
Eines weiß Hans Ney aus leidlicher Erfahrung – nämlich wie es ist, ohne Heimat zu sein. Geboren im brandenburgischen Nauen bei Berlin, kam er 1941 zur Marine, blieb dort mit Unterbrechungen bis 1982. Elf Umzüge brachten die Neys hinter sich, bis sie 1975 in Hooksiel zur Ruhe gekommen sind. Nun ist das Wangerland die Heimat von Hans und Erna Ney.
An diesem Montag feiert der Wahl-Hooksieler im Kreis der Familie seinen 90. Geburtstag. Dabei kann er auf eine lange persönliche Geschichte zurückblicken, die sich seit seiner Ankunft in Hooksiel untrennbar mit jener des Ortes verwoben hat.
Damals, 1975, habe die Geschichte des eigenen Ortes im Bewusstsein der Einwohner noch kaum eine Rolle gespielt. „Den Leuten war damals wenig bekannt“, sagt Hans Ney.
Etwa Anfang der 1980er Jahre macht es sich der Fregattenkapitän a.D. schließlich zur Aufgabe, dies zu ändern. „Ich wollte ein Wir-Gefühl im Ort erzeugen“, erinnert er sich. Seine erste „Amtshandlung“ als „Einzelkämpfer für die Geschichte der Heimat“: Er verfasst einen Gästebrief, der die Besucher über Einwohner und Geschichte Hooksiels informiert.
Aber das ist nur der Anfang, in den Folgejahren wird Ney mit Hilfe seiner Frau Erna, die Texte für ihn auf der Schreibmaschine tippt, zum beflissenen Lokalhistoriker. Mehr als 230 Aufsätze verfasste Ney, die unter anderem in der NWZ veröffentlicht wurden.
Außerdem ist er Initiator der Beschilderung historisch relevanter Gebäude und Straßenschilder. „Vorher waren die Namensgeber von Straßen oft nicht bekannt“, sagt er. Ab 1982 moderiert Ney die sonntäglichen Hafenkonzerte, auch ist er an der Entdeckung und Herrichtung des historischen Mudderboots beteiligt, organisiert zudem Ausstellungen.
Er veröffentlicht drei Bücher zur Ortsgeschichte Hooksiels, wird für sein Engagement unter anderem mit der Ehrennadel der Oldenburgischen Landschaft und dem Verdienstkreuz am Bande des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.
Und auch wenn es Ney im gesetzten Alter etwas ruhiger angeht, so lässt ihn seine Leidenschaft nach wie vor nicht los. Bei der Dorfgemeinschaft hat er die Umgestaltung des Busbahnhofs angeregt. Eine historische Egge, Wassertonnen und Granitsteine könne man dort aufstellen, hofft er für die Zukunft. Einmal in der Woche gestaltet er zudem ein historisches Unterhaltungsprogramm im Azurit-Wohnzentrum in Hooksiel. „Nordsee und Heimat“ seien eben seine Themen, sagt er.