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Gertrud Raabe feiert ihren 100. Geburtstag
09.05.2012 um 21:20 Uhr von NordwestSeit 2009 im Seniorenzentrum – Aus damaligen Ostpreußen geflüchtet
Im DRK-Seniorenzentrum wurde am Mittwoch gefeiert. Bewohnerin Gertrud Raabe beging dort ihren 100. Geburtstag im Kreise der Familie. „Sie blickt auf ein schönes, aber auch schweres Leben zurück“, sagte Krimhild Stöver, die Nichte von Raabe, die den Lebenslauf der Jubilarin aufzeigte.
Geboren wurde Raabe als Zweitjüngstes von neun Kindern (sieben Mädchen und zwei Jungen) in einem Dorf im damaligen Ostpreußen. Ihr Vater war Kaufmann, führte eine Landwirtschaft, eine Gaststätte, züchtete Bienen und verkaufte Landmaschinen. Darüber hinaus hatte er die einzige Poststelle im Dorf.
Schon früh mussten die Kinder mithelfen. „Meine Tante war von Anfang an der Landwirtschaft sehr verbunden“, sagte Stöver. So half sie unter anderem dort sowie im Verkauf und als Bedienung in der Gastwirtschaft mit. „Sie war eher mit männlichen Aufgaben betreut und ging darin auf. Sie lenkte die Kutsche und ritt gerne – natürlich ohne Sattel“, erzählte Stöver weiter.
Als Raabe etwa 35 Jahre alt war, flüchtete sie zusammen mit ihren Eltern – zunächst nach Dänemark. Durch unglückliche Umstände verlor sie ihre Eltern auf der Reise aus den Augen und war auf sich allein gestellt. Vier Jahre verbrachte Raabe in Dänemark während der Internierungszeit und war als Diät-Köchin tätig. Später war sie unter anderem Diakonisse in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) und kam dann nach Bremen zu ihrer Schwester Herta. In Bremen und der Umgebung hatte sich auch die Familie von ihr angesiedelt. Seit April 2009 lebt Raabe im DRK-Seniorenzentrum Hude.
Unter den Gratulanten waren Enkelin Dörthe Derichs, Bezirksvorsteherin Petra Czerner, Bürgermeister Axel Jahnz, der stellvertretende Landrat Horst Siemers sowie Pastor Reiner Backenköhler.
