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Gerda Specht

02.02.2017
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Angelegt am 08.03.2017
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Noch immer mitten im Leben

08.03.2017 um 14:24 Uhr von NWZ

 

Augustfehn -  „Wir lebten in einem kleinen Wohnstallhaus und hatten nur zwei Zimmer zum Kochen und Wohnen. Der übrige Platz war für zwei Kühe, ein Schaf und einen Schweinekoben vorgesehen. Wohnraum und Stall waren durch eine Lehmdiele getrennt. Hier wurden alle Vorräte gelagert“, erzählt Gerda Specht (geborene Rastedt) von ihren Kindertagen im Elternhaus aus einer Zeit vor fast 100 Jahren. An diesem Freitag, 3. Februar, feiert die gebürtige Aperbergerin nun ihren 101. Geburtstag bei bester Gesundheit im Kreise ihrer Familie. Gerda Specht ist damit die zweitälteste Bürgerin der Gemeinde Apen. Älter ist nur noch Anna Kramer, die am 16. November 2017 ihren 106. Geburtstag feiert.


Im Jahr 1916 erblickte Gerda Specht als zweites Kind ihrer Eltern Lückedine und Gerhard Rastedt das Licht der Welt. Nach der Hochzeit 1938 mit Heiko Specht bewirtschaftete sie lange gemeinsam mit ihrem 1990 verstorbenen Ehemann Heiko den kleinen Bauernhof ihrer Eltern. 1952 zog Gerda mit ihrem Mann nach Augustfehn II um und beide betrieben fortan die Landwirtschaft ihrer Schwiegereltern. In den sechziger Jahren lebten dort zeitweise vier Generationen unter einem Dach.


Heute lebt Gerda Specht mit Unterstützung ihres Enkels (Hartwig Braje) und dessen Ehefrau (Anne) immer noch in ihrem Haus in Augustfehn II. Das tägliche Lesen in der NWZ? oder Tee trinken in der Nachbarschaft gehören zu ihrem Leben einfach dazu. Große Freude bereiten der munteren 100-jährigen ihre zwei Kinder, zwei Enkel- und vier Urenkelkinder. Langeweile gibt es bei ihr nicht. Solange der Rollator mitmacht und ihre Füße sie tragen, ist sie unterwegs.


Immer noch besucht die Augustfehnerin mit großem Interesse die monatlichen Seniorennachmittage im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Augustfehn. Seit vielen Jahren nimmt sie auch an den Plattdeutschen Nachmittagen in Vreschen-Bokel und später in Apen teil.


Vor fünf Jahren schrieb Gerda Specht ein Buch mit dem Titel „Roggenflupp“. Es waren Erinnerungen aus dem kleinen Kreis des Lebens. Seitdem dient dieses Buch als Lehrstoff den Kindern der Grundschulen in der Gemeinde Apen.


Vor längerer Zeit stürzte Gerda Specht und brach sich das Schlüsselbein. Nach der Zeit im Krankenhaus kam sie zu einer vierwöchigen Kurzzeitpflege ins Azurit-Pflegezentrum nach Augustfehn. Anschließend machte sie sich bis zum letzten Herbst (2016) fast 15 Jahre lang mindestens einmal wöchentlich auf den knapp zwei Kilometer langen Fußmarsch ins Pflegezentrum, um den Bewohnern dort vorzulesen und sich mit ihnen zu unterhalten. „Das geht nun leider nicht mehr, ich kann nicht mehr so weit laufen“, bedauert das Geburtstagskind.

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Übergeben am 08.03.2017 um 14:20 Uhr