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Junge Familien nach Ganderkesee locken
11.06.2013 um 21:33 Uhr von NordwestRatsfrau Erika Vogel wird 70 Jahre alt – Schulpolitik im Sinne von Eltern und Lehrern
Nach dem Rückzug aus dem Rat will sich Vogel weiter einbringen. Zum großen Kreis der Verwandten gehört Obama.
Die Attraktivität des Ortes lag ihr immer an Herzen: „Ganderkesee sollte ansprechender werden, für Besucher wie Bewohner“, sagt Erika Vogel. Gemeinsam sei da in den letzten Jahren viel erreicht worden: von den Blumenampeln bis zur Umgestaltung des Arp-Schnitger-Platzes. Aus Sicht von Erika Vogel ist der Zeitpunkt für eine Zäsur gekommen: An diesem Mittwoch feiert sie ihren 70. Geburtstag. Eine Woche später gibt die Vertreterin der Freien Wähler ihr Ratsmandat ab.
Vogel fand auf Umwegen ihre Heimat: 1943 in der Nähe von Bromberg (dem heutigen Bydgoszcz) geboren, flüchtete die Familie 1945 nach Stolzenau im Weserbergland. Als die Familie Anfang der 50er-Jahre zu Gast in Elmeloh war, verliebte sich ihr Vater in die Region. 1954 zog die Familie nach Ganderkesee um. Erika Vogel ging hier zur Schule und machte eine Verwaltungsausbildung bei der Kreishandwerkerschaft in Delmenhorst.
Seit 2002 engagierte sich Vogel als beratendes Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultur. Von ihrem Sprung in den Rat erfuhr sie 2006 bei einem Kanada-Urlaub: „Ich konnte es zunächst gar nicht glauben.“ Bei der Kommunalwahl 2011 wurde sie erneut in den Rat gewählt. Vor allem in den Bereichen Bildung/Kultur und Schule sieht sie ihre politischen Schwerpunkte.
„Ich meine, Schulpolitik muss im Sinne der Eltern und Lehrer gemacht werden“, sagt die 70-Jährige. Mit der Bildung der Oberschulen in Ganderkesee und Bookholzberg sei die Politik letztlich dem Elternwillen gefolgt. Lernschwache benötigten aber mehr Unterstützung. Gleichzeitig wünscht sich Vogel, dass sich junge Familien in der Gemeinde wohlfühlen. Daher habe sie appelliert, beim Ausbau des Arp-Schnitger-Platzes etwas Geld für Spielgeräte abzuzwacken. Auch ohne Ratsmandat wolle sie sich bei bestimmten Themen zu Wort melden.
Ihren Geburtstag feiert Erika Vogel im Kreis von Familie und Freunden. Sogar aus Schleswig-Holstein und Süddeutschland reisen Verwandte an. Die Familienkunde bleibe ohnehin ihre Passion. Vogel engagiert sich in der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen. Vor einiger Zeit hat sie über den Vorstand in Stuttgart sogar erfahren, dass eine weitläufige Verwandtschaft mit US-Präsident Barack Obama besteht. Der Vorstand der Landsmannschaft hat Kontakt zum Weißen Haus aufgenommen und will Obama nach dessen Amtszeit nach Stuttgart eingeladen. „Da werden wir am Ball bleiben“, kündigt Vogel an.
