Hermann Böttcher

Immer in Bewegung bleiben: Mit diesem Motto ist Hermann Böttcher fit geblieben. Auch wenn er an diesem Freitag bereits seinen 90. Geburtstag feiert, ist das kein Grund für ihn, sich zur Ruhe zu setzen. Den Haushalt bewältigt der Jubilar allein – kochen, putzen, Rasen mähen, das alles klappt noch immer gut.

Geboren wurde Hermann Böttcher in genau dem Haus, in dem er heute noch lebt. Dass er seinen Bruder früh verlor, weil der an einer Kinderkrankheit starb, hat ihn sehr getroffen. Nach der Schulzeit in Jungfernbusch begann Hermann Böttcher eine Lehre im Maschinenbau bei der Werft. Die Einberufung zum Krieg setzte dem ein jähes Ende. Und als der Krieg zu Ende war, konnte er dort seine Ausbildung nicht fortsetzen.

So musste er erst einmal nach Oldenburg, um dort Autoschlosser zu lernen, doch das gefiel ihm nicht. So wechselte er in den Tiefbau in Wilhelmshaven, konnte eine Umschulung zum Maurer beginnen. Doch mit der Währungsreform 1948 ging der Betrieb pleite, Hermann Böttcher musste sich erneut neu orientieren. So arbeitete er zunächst als Kraftfahrer beim Konsum und wechselte später zur Bundeswehr in Upjever. Hier fuhr er die großen Tanklaster, später war er bis zur Rente im Transport tätig.

Seine Frau Maria lernte er bereits als 16-jähriger kennen, das Paar heiratete 1951 und bekam zwei Töchter. Heute gehören auch vier Enkel und zwei Urenkel zur Familie. Seit 2006 lebt Hermann Böttcher allein, seine Frau starb, nachdem sie längere Zeit pflegebedürftig war. Heute kümmert er sich um Haushalt und Garten noch allein, oft ist er mit dem Fahrrad unterwegs: Bis Mitte 80 hat er noch größere Touren auf dem Rad unternommen, nun aber ist er aufs E-Bike gewechselt und fährt kürzere Touren. „Der Akku ist nur auf 40 Kilometer ausgelegt – darum muss ich nach 20 Kilometern umkehren“, erzählt der Jubilar.