Anita Bibby

Gern erinnert sich Anita Bibby, geborene Martens, an ihre Kindheit in der „Kolonie Sonnenschein“. Acht Häuser umfasste die kleine Siedlung an der Bahnhofstraße in Heidmühle und die Kinder trafen sich nachmittags zum Spielen im Wald. An diesem Mittwoch feiert Anita Bibby ihren 90. Geburtstag.

Nach der Schulzeit musste sie ein „Pflichtjahr“ auf einem landwirtschaftlichen Betrieb ableisten, bevor sie eine Ausbildung in der Verwaltung des Marine-Oberkommandos Nord beginnen konnte. Hugo Müller war ihr Lehrer, den haben viele Schortenser später als Chorleiter kennengelernt. Bei Kriegsende musste die junge Frau die Lehre abbrechen, denn die Dienststelle wurde aufgelöst. „Es war schwer, etwas zu finden. Ich habe viele Gelegenheitsarbeiten übernommen“, berichtet Anita Bibby. Nebenbei lernte sie Englisch von einer Nachbarin – das sollte sich auszahlen.

Sie lernte nämlich Kenneth Bibby kennen, der in Upjever bei der Royal-Air-Force stationiert war. Die beiden heirateten und gingen nach Liverpool, wo Anita Bibby beim Deutschen Konsulat arbeitete. Als das Paar nach Deutschland zurückkehrte, fand Anita Bibby Arbeit bei der Standortverwaltung in Jever. Mehr als 20 Jahre war sie dort tätig, bis heute hält sie Kontakt zu früheren Kolleginnen.

Wenn Anita Bibby aber übers Tanzen erzählt, dann gerät sie ins Schwärmen. Nicht nur, dass sie ihren Mann beim Tanz kennenlernte, Kenneth teilte auch ihre Leidenschaft. Das Paar tanzte für den Tanzclub Blau-Silber von Lisa und Kalli Neumann in Wilhelmshaven und holte etliche Auszeichnungen bei Turnieren. Das Tanzen führte sie sogar bis nach Toronto, wo sie einen internationalen Wettbewerb erlebten. Die Erinnerungen werden in einem Fotoalbum hoch gehalten.